Wie viele Menschen haben Nackenschmerzen?

Nackenschmerzen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Die Gründe dafür sind eine Kombination verschiedener Dinge beispielsweise der häufigen und langen Nutzung von Computer und Smartphone.

Dazu kommen aber noch andere Dinge wie schlechte Arbeitsplatzergonomie, Vernachlässigung von Haltung und Bewegungsmangel.

Nicht selten werden Nackenschmerzen auf die eine oder andere Weise behandelt. Meist durch Physiotherapie oder die Gabe von Schmerzmedikamenten. Die folgenden Fakten und Statistiken zeigen, wie weit verbreitet Nackenschmerzen tatsächlich sind.

Mehr als 50 % der Frauen haben Nackenschmerzen

Laut einer Umfrage unter Schmerzpatienten in Deutschland zur Lokalisation ihrer Schmerzen vom Sommer 2017, haben 55 Prozent der befragten Frauen Schmerzen im Nacken. Von den befragten Männern gaben 35 Prozent an unter Schmerzen im Nacken zu leiden.

Damit liegen die Nackenschmerzen auf Platz 2. Nur der untere Rücken wurde häufiger als schmerzhafte Körperregion genannt.

Stress fördert Nackenschmerzen

Laut einer Studie der TK, die die Belastungen durch Stress untersuchte, leiden rund zwei Drittel der gestressten Befragten unter Verspannungen im Nacken und Rücken.

Besonders betroffen sind Menschen die viel Zeit am Computer verbringen. Hier reichen bereits drei Stunden tägliche Arbeit mit der PC-Maus aus um Schulter- und Nackenleiden auszulösen.

70 bis 75 % der Bevölkerung werden irgendwann Nackenschmerzen haben

Die Häufigkeit von Nackenschmerzen hat so sehr zugenommen, dass sie kaum ignoriert werden kann. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit werden 70–75 % der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben von Nackenschmerzen betroffen sein. So zumindest zeigen es verschiedene Studien.

Wie auch bei der bereits genannten Erhebung sind Frauen deutlich öfter von Nackenschmerzen betroffen als Männer. Außerdem erreichen die skandinavischen Länder höhere Mittelwerte als der Rest Europas und Asiens.

Etwa 10 % bis 20 % der Bevölkerung haben jetzt Nackenprobleme

Das klingt nicht nur viel, das ist auch viel. Eine von fünf Personen hat jetzt gerade Nackenschmerzen und das weltweit. Außerdem bedeutet das, dass mehr als 50 % aller Menschen in den letzten 6 Monaten Nackenschmerzen hatten.

Dabei entstehen enorme Kosten für die Wirtschaft. In den USA belegen Nackenschmerzen den zweiten Platz der Arbeitsunfälle, die den größten finanziellen Schaden verursachen. In Schweden entfallen 18 % aller Invaliditätszahlungen auf Nacken- und Schulterbeschwerden.

5 % der Menschen mit Nackenschmerzen werden arbeitsunfähig

Das ist leider kein schlechter Witz. Nackenschmerzen treten in sehr verschiedenen Formen und Stärken auf. Möglich sind Knochenschmerzen, eingeklemmte Nerven, Muskelschmerzen oder Krämpfe.

Laut Untersuchungen werden 5 % der Menschen die an starken Nackenschmerzen leiden arbeitsunfähig bzw. können ihren eigentlichen Beruf nicht mehr ausführen.

Ein Blick in die USA zeigt, dass Nackenschmerzen Platz 3 der jährlichen Kosten für Gesundheit belegen. Die American Medical Association geht von 86 Milliarden Dollar aus.

30 % der Patienten mit Nackenschmerzen entwickeln chronische Symptome

Nackenschmerzen können in akute und chronische Nackenschmerzen unterteilt werden. Akute Nackenschmerzen treten plötzlich auf und klingen innerhalb weniger Tage oder spätestens einiger Wochen wieder ab.

Nervenschäden, Gewebenarben und Arthrose können dazu beitragen, dass Nackenschmerzen einen chronischen Verlauf nehmen. Die Zeit zur Heilung ist bei diesem Verlauf erheblich länger und ohne die Hilfe von Spezialisten kaum zu bewerkstelligen.

Es wird geschätzt, dass 30 Prozent aller Nackenschmerzpatienten im Laufe der Zeit einen chronischen Nackenschmerz entwickeln.

Mehr als 25 % werden rückfällig

Auch diese beunruhigende Statistik haben Befragungen herausgefunden. Es wurden Arbeitnehmer befragt die bereits unter Nackenschmerzen gelitten haben und bei 26 % der Befragten, traten die Nackenschmerzen in weniger als 12 Monaten erneut auf.

Sollten Sie also kürzlich unter Nackenschmerzen gelitten haben, passen Sie auf sich auf, damit die Probleme nicht bald wieder da sind.

Drei Berufsgruppen sind besonders oft betroffen

Klar, können Nackenschmerzen jeden treffen und die Chance ist sogar sehr hoch, wenn man die Häufigkeit von Nackenschmerzen bedenkt. Trotzdem gibt es einige Berufsgruppen die statistisch deutlich häufiger betroffen sind als andere und das sind:

  • Büroangestellte
  • Handwerker
  • Fachkräfte im Gesundheitswesen

Büroangestellte, die viel Zeit am PC verbringen führen das Feld der Risikogruppe an. Bis zu 45 % der Personen, die im Büro tätig sind leiden innerhalb von 12 Monaten an Nackenschmerzen. Grund dafür sind die mangelnde ergonomische Ausstattung in Büros und die oft fatale Körperhaltung.

Übergewicht fördert Nackenschmerzen

Starkes Übergewicht ist ein Grund für gesundheitliche Einschränkungen und so auch für Nackenschmerzen. Forscher fanden heraus, dass primär schädliche strukturelle Veränderungen, erhöhte mechanische Belastung und verminderte Muskelkraft dafür sorgen, dass Menschen mit hohem Körpergewicht zu Nackenbeschwerden neigen.

Nur 21 % der Jugendlichen kennen den Begriff Text-Nacken

Gerade Jugendliche verbringen viel Zeit vor dem Smartphone oder ähnlichen Geräten. 2018 wurde der Begriff Text-Neck oder zu Deutsch Text-Nacken von US-Chiropraktiker Dr. DL Fishman geprägt.
Er verwendete den Begriff, um Verletzungen durch wiederholte Belastungen im Nackenbereich zu beschreiben, die häufig mit der intensiven Nutzung von Smartphones, Tablets und Laptops zusammenhängen.

Obwohl junge Menschen besonders oft von diesem Phänomen betroffen sind, ist der Begriff nur etwa 21 % von ihnen bekannt.

Alle 15 Grad verdoppelt sich die Belastung für den Nacken

Natürlich ist nicht die Rede von der Temperatur, sondern von der Neigung. Lagert der Kopf gerade über den Schultern, dann wiegt er durchschnittlich 6 Kilogramm. Vollständig nach vorne geneigt, entspricht das Gewicht etwa 30 Kilogramm. Welche Schäden entstehen, wenn der Nacken diese Belastung täglich und über Stunden halten muss, kann sich hoffentlich jeder vorstellen.

Probieren Sie es einfach mal aus und legen Sie sich flach auf die Erde. Dann heben Sie den Kopf nur etwa so weit nach oben, dass der Winkel zum Boden 15 Grad entspricht. Jetzt werden Sie schnell merken wie schwer der Kopf wird.

Menschen verbringen im Schnitt 4 Stunden pro Tag am Smartphone

Ein Smartphone ist nicht sonderlich ergonomisch. Es ist kaum möglich das Display für längere Zeit auf Augenhöhe zu halten, ohne Krämpfe in den Armen zu bekommen.

Grundsätzlich wäre es also richtig, die Zeit, die jeder am Smartphone verbringt zu reduzieren oder mit ausreichend Pausen zu versehen. Die Realität sieht leider anders aus, denn tatsächlich verbringen die meisten Menschen etwa 4 Stunden an dem Gerät und das meist in der Position, die wir als Text-Neck kennengelernt haben.

Die 3 häufigsten Beschwerden durch Nutzung von Technologie

Im Jahr 2018 untersuchte eine US-Studie welche technologiebezogenen Beschwerden besonders häufig in der Suchmaschine Google gesucht werden. Drei Beschwerdebilder wurden besonders oft gesucht.

Texting Thumb (Smartphone Daumen)

Die sich ständig wiederholende gleiche Bewegung des Daumens, kann dazu führen, dass sich die Beugesehne schmerzhaft zusammenzieht. Das führt zu Schmerzen und einem Knacken, wenn der Daumen hin und her bewegt wird. Kortisoninjektionen und Operationen sind die üblichen Behandlungen.

Selfie Elbow (Selfie-Ellenbogen)

Hierbei handelt es sich um Schmerzen und Entzündungen, die an der Sehne des Ellenbogengelenks auftreten, wenn Sie Ihren Arm wiederholt ausstrecken, um ein Selfie zu machen.
Der Selfie-Ellenbogen ist dem Tennisarm relativ ähnlich.

Text Neck (Smartphone Nacken)

Da ist er der Text-Neck, der durch wiederholtes und oft langandauerndes nach unten schauen hervorgerufen wird. Diese Haltung führt fast zwangsläufig zu Nackenschmerzen.

Bewegung und Kraftübungen sind die beste Lösung

Eine finnische Studie hat gezeigt, dass Bewegung und noch besser Kraftübungen dazu beitragen Nackenschmerzen zu lindern.
Von den 180 Nackenpatienten, die an der Studie teilgenommen haben, berichteten bis zu 75 % über eine erhebliche oder vollständige Schmerzlinderung und das sogar noch ein Jahr nach beendigung der Studie.