Es gibt nicht so viele Bauchschläfer wie Seiten- und Rückenschläfer. Nur etwa 13 % der Menschen schlafen den Großteil der Nacht auf dem Bauch, deswegen wird dieser Schlafposition auch oft nicht so viel Interesse entgegengebracht.
Was man der Bauchlage allerdings oft nachsagt, sie sei die ungesündeste Schlafposition. Ist es also ungesund, auf dem Bauch zu schlafen?
Dieser Frage, will ich in diesem Artikel nachgehen.
Warum schläft man auf dem Bauch?
Bevor wir uns damit beschäftigen, ob oder warum die Bauchlage ungesund sein soll bzw. ist, stellt sich doch dir Frage, warum man sich überhaupt dafür entscheidet.
Im Großen und Ganzen gibt es drei Hautgründe dafür, auf dem Bauch zu schlafen.
Die Bauchposition gibt vielen Menschen ein starkes Gefühl der Geborgenheit. Die Lage soll frühkindliche Erinnerungen an die Mutter und die Nähe zur Mutter wecken.
Ein sehr häufiger Grund ist, dass die Bauchlage als Schonhaltung eingenommen wird. Besonders oft ist der Grund eine zu harte Matratze und die veränderte Position sollen Rücken- und Schulterschmerzen vermieden werden.
Ebenfalls infrage kommt die Bauchlage, wenn man ein starker Schnarcher ist und vermieden will zu schnarchen. Auf dem Bauch ist es am unwahrscheinlichsten, laut zu schnarchen.
Die Gründe sich auf den Bauch zu legen sind nicht die schlechtesten, aber leider ist es tatsächlich so, dass die gesundheitlichen Probleme, die durch das Schlafen auf dem Bauch entstehen überwiegen.
Deswegen ist auf dem Bauch zu schlafen ungesund
Falls Sie ein Bauchschläfer sind, sollten Sie sich mit dem Gedanken anfreunden, dass es bedauerlicherweise tatsächlich so ist: Schlafen auf dem Bauch ist ungesund.
Es gibt einige gesundheitliche Probleme, die recht eindeutig dieser Schlafposition zugeordnet werden können.
Organe können gequetscht werden
Diese Problematik ist auch eine Frage des Körpergewichtes, aber es ist laut Medizinern so, dass durch die Position auf dem Bauch innere Organe gequetscht werden können.
Besonders der Bauchraum ist davon betroffen und der hohe Druck, der über viele Stunden pro Nacht anhält, ist auf keinen Fall gut für die Organe.
Atmung wird verschlechtert
Der Druck, der den Organen nicht gefällt, lastet natürlich nicht nur auf der Bauchregion, sondern auch auf dem Brustkorb.
Außerdem wird Druck auf die Schluckmuskulatur und die Luftröhre wird eingeengt.
Diese drei Faktoren sorgen zusammen dafür, dass die Atmung eingeschränkt wird.
Der Schlaf, der eigentlich zu Regeneration da sein sollte, wird so für den Körper sehr anstrengend.
Hals und Nacken werden verdreht
Um besser Atmen zu können, neigen Bauchschläfer dazu, den Kopf in die eine oder andere Richtung zu verdrehen.
Sind die Halswirbel und Nackenmuskulatur über lange Zeit so angespannt, werden sie über kurz oder lang Probleme verursachen.
Der verdrehte Kopf ist der Hauptgrund, warum viele Bauchschläfer Kopfschmerzen, Probleme beim Kauen, Nackenschmerzen und massiven Verspannungen leiden.
Noch schlimmer wird es, wenn um besser zu atmen ein festes und zu hohes Kissen unter den Kopf gelegt wird, denn die Folge ist ein deutliches Hohlkreuz, das oft mit Rückenschmerzen einhergeht.
Weniger Erholung
Neben dem hohen Druck auf die Organe, den verdrehten Nacken und die Atemprobleme, treten eventuell zusätzlich auch noch Durchblutungsstörungen auf.
Das alles sorgt dafür, dass der Schlaf deutlich unruhiger und weniger erholsam wird.
Wenn Sie also Bauchschläfer sind und sich morgens schon fühlen, als wären Sie einen Marathon gelaufen, dann ist es sehr wahrscheinlich Ihre Schlafposition, die Ihnen schadet.
Falten
Das Gewicht des Kopfes reicht aus, um die Durchblutung der Haut an den Stellen, an denen das Gesicht auf der Matratze liegt, zu verschlechtern.
Durch die schlechtere Durchblutung kommt nicht genug Sauerstoff in das Gewebe und das fördert Falten.
Tipps für Bauchschläfer
Auch wenn das Schlafen auf dem Bauch, die ungesündeste Schlafposition ist, kommt es nicht gleich für jeden infrage sich eine neue Schlafposition anzugewöhnen.
Warum auch, wenn noch keine Probleme entstanden sind?
Auf keinen Fall sollte die Matratze zu weich ein. Sehr weiche Matratzen lassen Sie tief einsinken und dadurch wird ein Hohlkreuz begünstigt. Außerdem erschwert das tiefe Einsinken in eine zu weiche Matratze das Atmen.
Ideal ist es, auf eine feste, aber nicht zu harte Matratze zu setzen und komplett auf ein Kissen zu verzichten. So verhindert man zu starkes einsinken und verhindert zumindest ein Stück weit, das Überstrecken der Halswirbelsäule.
Um den Druck auf die Organe zu vermindern, sollten Bauchschläfer mindestens zwei Stunden vor dem zu Bettgehen, nicht mehr essen oder zumindest auf große Mahlzeiten verzichten.
Eine weitere Möglichkeit, die entstehenden Symptome zu mindern, sind spezielle Bauchschläferkissen. Natürlich habe ich einen ganzen Artikel zu diesen Kissen, speziell für Bauchschläfer.
Die beste Variante ist trotzdem, sich an eine Schlafposition zu gewöhnen. Denn auch wenn es noch keine Probleme gibt, sie kommen ziemlich sicher irgendwann.
Die Schlafposition ändern
Leider ist die Schlafposition etwas sehr Intuitives und wenn man sich unter Bauchschläfern umhört, dann kommt oft die Aussage, dass sie nicht anders schlafen können.
Das stimmt natürlich nicht, es ist aber auch nicht ganz einfach, die Schlafposition zu ändern.
Auf fragwürdige Tricks wie z.B. Tennisbälle vor dem Bauch zu fixieren würde ich eher nicht zurückgreifen.
Eine gute Möglichkeit, sich die Bauchlage abzugewöhnen, ist mithilfe von extra langen Seitenschläferkissen. Diese Kissen sind besonders lang und vermitteln ähnlich wie die Bauchlage ein starkes Gefühl der Geborgenheit. Da man mit dem ganzen Oberkörper an dem Kissen liegt und das obere Bein über das Kissen legen kann, wird ein Rumrollen relativ sicher verhindert.
Diese Kissen füllen den Raum zwischen Schulter, Kopf und Matratze und verhindern so Nacken- und Schulterschmerzen. Die Schonhaltung auf dem Bauch wird also überflüssig.
Es geht aber auch einfach mit ein wenig Disziplin.
Legen Sie sich einfach zum Einschlafen auf die Seite oder den Rücken und machen Sie das auch immer dann, wenn Sie nachts wach werden.
Am Anfang werden Sie sich recht häufig in die neue Position zurücklegen müssen, es wird aber schnell weniger und im Normalfall hat sich der Körper nach etwa zwei Wochen an die neue Position gewöhnt.
Fazit
Als Fazit kann man festhalten, dass Bauchschläfer öfter unter sehr spezifischen Gesundheitsproblemen leiden, die durch ihre Schlafposition ausgelöst werden können, aber nicht müssen.
Die typischen Krankheitsbilder der Bauchschläfer sind Rücken- und Nackenschmerzen, Durchblutungsstörungen bis hin zu Erkrankungen der Atemwege.
Solange keine Beschwerden auftreten, ist es auch nicht gefährlich auf dem Bauch zu schlafen, ich würde mich allerdings fragen, ob ich warten will, bis es so weit ist und ich Probleme bekomme oder vielleicht doch schon weit vorher den Versuch unternehme meine Schlafposition zu ändern.